Erfassung von Ektomykorrhizapilzen

Zurück in die Zukunft

Aufnahme eines lichten Mischwaldes
Scrollen

Universität Wien - Department für Botanik und Biodiversitätsforschung

Im Projekt Zurück in die Zukunft werden Ektomykorrhizapilze (Symbiose von Pilzen und Pflanzen) in archivierten und rezenten Bodenproben mit modernen Methoden der Hochdurchsatzsequenzierung erfasst. Die Untersuchung von Rückstellproben aus den Lagern des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald, Naturgefahren und Landschaft und dem Umweltbundesamt erlaubt einen Blick in die Vergangenheit, während neu erhobene Proben von den gleichen Standorten als Referenzmaterial und weiteres Glied in der Zeitreihe dienen. Damit können längerfristige Trends von den 1990er-Jahren bis 2024 beobachtet werden und verbesserte Aussagen für die absehbare Entwicklung in naher Zukunft gemacht werden. Ektomykorrhizapilze sind als Symbiosepartner vieler heimischer Bäume wichtige Bestandteile des Ökosystems Wald. Eine bessere Erfassung dieser wichtigen Organismen ermöglicht eine genauere Bewertung des Gefährdungszustandes unserer Wälder sowie des Gefährdungszustandes eventuell bedrohter Pilzarten – wovon viele bislang nicht systematisch erfasst wurden, da sie bei Fruchtkörpersammlungen nicht erhoben werden. Die Auswahl der Beprobungsflächen basiert auf vorangegangene Projekte mit einem dichten Raster über ganz Österreich. Davon wurden repräsentative Flächen mit einer langen Beprobungsgeschichte und reichlichem zusätzlichen Datenmaterial zu vegetations- und bodenkundlichen Untersuchungen ausgewählt. Das Projekt Zurück in die Zukunft ist gut eingebettet in bestehende Initiativen zur Erfassung der Biodiversität in Österreich.