Ersterfassung der Biodiversität im Grundwasser

Stygofauna (Grundwasserfauna) Austriaca

Nahaufnahme einer Grundwasseramphipode
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Universität Wien

Das Projekt der Universität Wien erarbeitet eine bundesweite Ersterfassung der Biodiversität im Grundwasser und entwickelt Vorschläge für ein zukünftiges Monitoring. Dafür wird die Biodiversität der Grundwasserfauna (Stygofauna) erhoben und erstmals österreichweit zusammengefasst, evaluiert und verfügbar gemacht. Ausgangspunkt ist die Digitalisierung und Plausibilitätsprüfung von historischen Daten zur Grundwasserbiodiversität. In Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen Museum Wien (NHM) werden für neue und revidierte Arten Belegexemplare systematisch dokumentiert und archiviert. Abgeleitet durch statistische Modelle erfolgt in einem nächsten Schritt eine Klassifizierung von Grundwasserlebensraum-Typen, die österreichweit dargestellt werden. Dadurch kann die zu erwartende hohe, mittlere oder geringe Stygofauna-Diversität von Regionen vorausgesagt werden. Um die Ergebnisse zu validieren, werden die Modellresultate sowohl mit bereits existierenden Daten als auch mit neuen Erhebungen aus Gebieten, für die es noch keine Daten gibt, verglichen. Anhand der Ergebnisse erfolgt die Initiierung einer Roten Liste zur Grundwasserfauna Österreichs. Zusammen mit dem Verband der Österreichischen Höhlenforscher werden zusätzlich bisher nicht oder nur unzureichend erfasste Höhlengewässer schonend und standardisiert untersucht. Alle gesammelten Daten werden nach dem FAIR Prinzip (Forschungsdaten sind auffindbar (findable), zugänglich (accessible), miteinander kompatibel (interoperable) und wiederverwendbar (re-usable)) zur Verfügung gestellt werden. Die Schaffung einer Grundlage für eine diszipline- und länderübergreifende Nachnutzung der Daten und die Verlinkung mit aktuell laufenden EU-Projekten zur Biodiversität im Grundwasser ist vorgesehen.