Fledermäuse in der Großstadt

Fledermaus- Ersatzquartiere am Bundesministerium für Klimaschutz und am Naturhistorischen Museum Wien

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Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich

Fledermäuse sind aufgrund ihrer komplexen Lebensweise und ihrer mannigfaltigen Ansprüche an zeitlich, räumlich und funktionell getrennte Lebensräume eine Säugetiergruppe, die vielen Gefahren ausgesetzt ist. Eine dieser Gefahren ist der Verlust von Quartieren, die den Fledermäusen während des Tages Schutz bieten.

Neben Bewohnern von großen Dachböden und Baumhöhlen gibt es unter den 28 heimischen Fledermausarten auch Arten, die bevorzugt Spalten an Gebäuden nutzen. Oft reichen kleine Hohlräume hinter Wandverschalungen oder in Dehnungsfugen zwischen Gebäudeteilen für die Eignung als Fledermaus-„Wohnung“. Diese Spaltenquartiere sind jedoch zunehmend durch Umbauten und Sanierungsarbeiten an den Gebäuden bedroht.

Um den Verlust von Spaltenquartieren an Gebäuden auszugleichen, gibt es die Möglichkeit vorgefertigte Ersatzquartiere anzubringen. Am Gebäude des Klimaschutzministeriums und am Naturhistorischen Museum werden beispielhaft 30 solcher Ersatzquartiere angebracht.

Die Besiedelung wird durch regelmäßige Kontrollen dokumentiert und begleitet, darüber hinaus wird durch die Aufnahme der Ultraschallrufe mit speziellen Geräten die Aktivität von Fledermäusen im Bereich der Ersatzquartiere stichprobenartig erhoben.

Neben der Vorbildwirkung für die Neuschaffung von Fledermausquartieren werden durch die regelmäßigen Kontrollen und begleitenden Aufnahmen auch Daten zum Bestand der lokalen Fledermauspopulation erhoben, die dazu beitragen, den Erhaltungszustand verschiedener Fledermausarten in Wien besser einzuschätzen.