Nachweis und Schutz einer neuen millionenjahre alten Wirbeltierart

Der Smaragdgressling eine endemische Fischart, die nur in der oberen Mur nachgewiesen ist

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Karl-Franzens-Universität Graz - Institut für Biologie

Der Smaragdgressling (Romanogobio skywalkeri) ist eine erst vor kurzem beschriebene Fischart (Friedrich et al. 2018), die nach gegenwärtigem Wissensstand endemisch in Österreich ist und nach heutigem Stand nur in der oberen Mur vorkommt, wo sie rasch überströmte Schotterbänke bewohnt.

Der Smaragdgressling ist bedeutend älter als die anderen heimischen Endemiten unter den Fischen und hat sich schon vor mehreren Millionen Jahren von seinen nächsten Verwandten abgespalten. Vieles deutet darauf hin, dass es sich beim Smaragdgressling um eine Reliktart handelt, für die die obere Mur, die während des letzten eiszeitlichen Maximums nicht vergletschert war, als glaziales Refugium diente. Die Entdeckung einer neuen Wirbeltierart in Mitteleuropa ist aus wissenschaftlicher und ökologischer Sicht bemerkenswert und unterstreicht die Bedeutung und den Wert der Mur und anderer alpiner Flüsse als Lebensraum. Über die Biologie der Art ist allerdings nur äußerst wenig bekannt, außer dass sie einen höheren Sauerstoffbedarf zu haben scheint als andere heimische Gründlingsarten.

Im Rahmen dieses Projektes werden Daten zu Vorkommen sowie Populationsgröße und -konnektivität erhoben, um fundierte Aussagen über den Erhaltungszustand des Smaragdgresslings tätigen zu können, eine Grundvoraussetzung für effektive Maßnahmen zum Schutz dieser einzigartigen Fischart.