Schutz und Entwicklung natürlicher Wald- und Feuchtgebiete im Kamptal
Ausweisung Naturschutzgebiet Dobratal
Amt der Niederösterreichischen Landesregierung
Das nördliche Kamptal zeichnet sich durch seine naturräumlichen Qualitäten und Potenziale aus. Das Waldviertel ist im Hinblick auf die Waldbewirtschaftung stark vom Klimawandel betroffen, was die Anpassung der Wälder an neue Bedingungen notwendig macht. Ziel ist es, klimafitte Wälder durch Naturverjüngung zu fördern und artenreiche Kulturlandschaften zu erhalten. Besonders die Flächen des Guts Ottenstein sollen eine zentrale Rolle bei dieser Entwicklung in der Region spielen.
Das geplante Projekt „Naturschutzgebiet Dobratal“ stellt einen ersten bedeutenden Umsetzungsschritt dar, welcher darauf abzielt, einen bestmöglichen Schutzstatus für einen wichtigen Teil der Europaschutzgebiete „Kamp- und Kremstal“ sicherzustellen. Durch die geplante Außernutzungsstellung der betroffenen Flächen sollen Forstwirtschaft, die wirtschaftliche Jagd und Fischerei eingestellt und eine natürliche Entwicklung der Wälder und Feuchtgebiete eingeleitet werden. Unterstützt wird dies durch Maßnahmen wie die Entfernung von standortfremden Gehölzen, die Wiederherstellung natürlicher Gewässerbereiche, einer Besucherlenkung und die Durchführung gezielter Artenschutzprojekte auf Basis einer naturschutzfachlichen Kartierung.
Im Dobratal sollen sich so die natürlichen Waldgesellschaften bzw. FFH-Lebensräume „Waldmeister-Buchenwald“ sowie „Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior“ entwickeln. Die Bachdynamik der Dobra soll Feuchtlebensräume schaffen, die besonders für Amphibien, Flusskrebse und Biber von Bedeutung sind. Aus der natürlichen Waldentwicklung wird ein Totholzbestand hervorgehen, der Lebensräume für Käfer, Waldvögel und Fledermäuse bietet.